D2C-Brands (auch Direct-to-Consumer Brands) sind Marken mit digitaler DNA, die ausschließlich bzw. überwiegend direkt ihre Produkte und Services an Kunden digital vermarkten. Ohne Frage gibt es heute viele Konsumgüter- und Verbrauchsgütermarken, die Omnichannel-Angebote forcieren, allerdings würden diese per Definition nicht darunterfallen.
D2C-Brands sind durch ihre neuen Geschäftsmodelle Disruptoren klassischer Branchenansätze. Sie transformieren die Art und Weise, wie Kunden mit Unternehmen interagieren. D2C-Marken schaffen ein intrinsisches Kundenengagement mit den Marken und verändern Kundenerwartungen an Produkte und Services.
Die Wachstumsmöglichkeiten entstehen durch direkte und unmittelbare Nutzung von Konsumentendaten, digitaler Kommunikation und Kanälen.
Dollar Shave Club
Hello Fresh
D2C-Marken müssen sich den Weg zu Kunden hart erkämpfen, weil sie nur den digitalen Kanal nutzen und nicht Huckepack bei Händlern aufgenommen werden und davon profitieren können. Nadelöhr ist der Zugang zu Kunden und die Skalierbarkeit des Geschäftsmodells. Zudem müssen D2C-Marken die gesamten operativen Kosten – von der Produktion über die Vermarktung bis zur Lieferung an den Kunden – selbst tragen.
Kunden müssen an die Qualität der Produkte von D2C-Marken glauben und ihnen vertrauen. Sie können die Produkte vorher nicht prüfen, sondern haben meist lediglich die Möglichkeit, Probeprodukte zu ordern. Zudem engen D2C-Marken natürlich auch den Blick auf andere Optionen und die Vielfalt ein, die Kunden haben, wenn sie sich für andere Wege entscheiden.
Der Direct-to-Consumer-Ansatz ist als Geschäftsmodell natürlich auch für bisherigen Unternehmen und Marken mit mehrstufigem Vertrieb relevant. Solche Direktvermarktungsaktivitäten werden von Marken wie Adidas, Volkswagen oder Nestlé neuerdings neben der herkömmlichen Vertriebskanälen durch den Handel eingeführt, um sich den direkten Endkundenzugang im Online-Geschäft zu erschließen.
Bislang zögern viele Hersteller mit dem Schritt zum direkten Verkauf wegen möglichen Konflikten mit anderen Distributionskanälen und Kannibalisierungen des eigenen Geschäftes.
Das D2C-Geschäftsmodell stellt eine Sonderform des Direktvertriebs dar. Der Direktvertrieb selbst ist allerdings keine Neuheit (siehe z. B. der Bezug von Staubsaugern oder dem Thermomix von Vorwerk oder Avon bei Kosmetik).
Der Direktvertrieb hat nie die Bedeutung erlangt, wie erhofft. Es ist kaum zu erwarten, dass sich dies bei D2C-Brands wesentlich anders entwickeln wird.
Ein Grund dafür ist, dass die Bedürfnisse und Wünsche der Kunden sehr vielfältig sind und Kunden auch gerne nach Abwechslung streben. Insofern kommen Angebote im Handel oder E-Commerce diesen Wünschen eher entgegen.
Dennoch kann es sinnvoll sein zu prüfen, ob sich für bestimmte Produktgruppen nicht auch die Entwicklung einer D2C-Brand lohnen kann. Eine D2C-Marke, die sich mit authentischem und spitzem Profil an Kunden richtet, die individualisierte Ansprachen und Produkte ebenso schätzen wie eine entsprechende Betreuung, Empfehlungen und Services.
Sie wünschen sich Unterstützung zum Thema oder möchten wissen, wie Sie Ihre Marke in zentralen Werten und der Markenpositionierung auf den Punkt bringen damit Kunden wissen, warum Sie sich für Ihre Marke entscheiden sollen? Kontaktieren Sie uns gerne!
Bodley, D., Liedtke, A., & Tekin, P. (2021). Even Big Brands Need a Direct-to-Consumer Strategy. Boston Consulting Group.
Esch, F.-R. & Esch, D. (2024). Strategie und Technik der Markenführung (10. Aufl.). Vahlen Verlag, München.
Rangan, V. K., Corsten, D., Higgens, M., & Schlesinger, L. A. (2021). How Direct-to-Consumer Brands Can Continue to Grow. Harvard Business Review, November-December, S. 100–109.
Wir steigern den Erfolg Ihrer Marke. Kontaktieren Sie uns.