von Franz-Rudolf Esch
Die großen Digital Player und Tech-Unternehmen sind für viele Manager Vorbild. Sie ziehen aufgrund ihrer Attraktivität die besten Mitarbeiter:innen an. Bei Absolvent:innen von Universitäten sind sie oft erste Wahl.
Meta entlässt rund 11.000 Mitarbeiter:innen, Amazon 18.000, Google 12.000 und Microsoft 10.000.
Das kratzt schon am Image, besser und kreativer zu sein. Das kratzt auch an dem Image, dass es nur eine Richtung gibt: nach vorne mit großem und hoch-profitablem Wachstum.
Es zeigt sich, wie Unternehmenswerte gelebt werden – oder auch nicht. Dies offenbart sich gerade im Umgang mit Mitarbeiter:innen. Mitarbeiter:innen sind das wichtigste immaterielle Asset jedes Unternehmens. Deren Identifikation und Commitment mit dem Unternehmen und ihrEngagement sind wesentliche Treiber des Unternehmenserfolgs. Das ist bekannt und belegt. Wenn die Mitarbeiter:innen stolz auf ihre Corporate Brand sind, sind sie die ersten und stärksten Markenbotschafter für das Unternehmen und die Unternehmensmarke.
Google galt lange Jahre als begehrtes Unternehmen mit Top-Arbeitsbedingungen und einem Umgang mit Mitarbeiter:innen, den man sich wünscht. Grundsätze sind klar manifestiert. „Don’t be evil“ ist einer dieser Grundsätze, der die Kultur prägen und das Verhalten leiten soll.
Und nun stellen Sie sich vor, Sie wären Mitarbeiter/in bei Google, wollen sich im Homeoffice mit Ihrem Google-Konto zum Arbeiten einloggen und stellen fest, dass Sie keinen Zugang mehr haben. Ihr Konto ist gesperrt. 1. Akt.
Nun stellen Sie sich vor, dass Sie danach per Mail Ihre Kündigung erhalten. Das ging übrigens auch anderen so, selbst einer Managerin mitten in der Elternzeit. Die Ankündigung von Kündigungen, von denen Sie gelesen haben, hat Sie selbst erreicht. Kein persönliches Gespräch vorher, nichts, eine Kündigung ohne Vorwarnung, geschweige denn mit Erklärung. 2. Akt.
Nun reflektieren Sie darüber, wie Sie dies empfinden. Überlegen Sie, wie Sie in diesem Kontext Googles Motto „Don’t be evil“ im Sinne einer gelebten Kultur bewerten. Effizient ist ein solches Vorgehen schon, ohne Frage. 12.000 Mitarbeiter:innen lassen sich dann schnell „abwickeln“. Aber ist dies auch menschlich und das, was Mitarbeiter:innen im Sinne von wertschätzendem Verhalten erwarten düfen? 3. Akt.
Was bewirkt ein solches Verhalten bei anderen Mitarbeiter:innen und bei potentiellen Bewerber:innen?
Was meinen Sie?
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