von Prof. Dr. Franz-Rudolf Esch
„Mia san mia“. Wer kennt diesen Spruch nicht? Er kennzeichnet das Selbstwertgefühl von Bayern München – dem Fußballclub mit dem höchsten Markenwert aller deutschen Clubs. Mit 1,1, Mrd. € rangiert der Club damit auf Rang sieben aller Fußballclubs weltweit.
Der Kaderwert des Fußball-Bundesligisten FC Bayern München beträgt insgesamt rund 932 Millionen Euro. Keine andere deutsche Mannschaft kann auch nur näherungsweise solche Werte vorweisen. Keine andere deutsche Mannschaft hat so oft die Deutsche Meisterschaft und internationale Meisterschaften gewonnen.
Und dennoch belegt Bayern München in der Tabelle derzeit nur Platz zwei und ist acht Punkte hinter dem Spitzenreiter Bayer Leverkusen. Ein herausragender Trainer wie Thomas Tuchel muss das Handtuch werfen und den Club zum Ende der der Saison verlassen. Viele tolle Einzelspieler ergeben noch keine tolle Mannschaft. Und nicht jede Mannschaft spielt so, wie man es sich bei Bayern München wünscht. Nun soll es der neue Sportvorstand Max Eberl richten.
Spannend an der Entwicklung ist, dass die Selektionskriterien für die Spieler, die im Kader bleiben dürfen bzw. die man gewinnen will, den Club-Werten entsprechen sollen. Es geht mehr um „Identifikation, Charakter und Eigenverantwortung.“ Das ist gut so: Wir wissen, dass der Fit im Employer Branding eine entscheiden Rolle dafür spielt, ob sich neue Mitarbeiter im Unternehmen wohlfühlen und sich damit identifizieren können.
So ist es auch bei Fußballern: Es gibt Legionäre, die für Geld spielen, und solche, die mit dem Herzen und mit Leidenschaft dabei sind. Jürgen Klopp verlässt zwar den FC Liverpool, aber er verkörpert einen 100-prozentigen Fit zu diesem Team.
Wir wissen auch, dass Identifikation und Commitment das Engagement und die Leistungsbereitschaft und dadurch den Erfolg stärken. Das ist in Unternehmen so, es gilt auch für Fußballclubs. Und wir wissen, dass Engagement der Mitarbeiter zu Kundenzufriedenheit und zur Kundenbindung führt. Ergo werden auch Fußballspieler in Fußballclubs auf der Welle der Zuschauer getragen, wenn Sie auf dem Platz alles geben.
Der FC Bayern ist auf dem richtigen Weg: Auf dem Platz braucht es keine Legionäre, sondern Fußballer, die die Werte des FC Bayern leben und verkörpern und sich für den Verein reinhängen. In Unternehmen ist es nicht anders.
Nur: Orientieren Sie sich daran? Wie messen Sie den Fit beim Employer Branding sowie Identifikation und Commitment bei vorhandenen Mitarbeitern? Und was machen Sie, wenn es nicht passt?
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