von Prof. Dr. Franz-Rudolf Esch
In der Automobilindustrie zeigt sich ein Reflex: Wenn ein Modell unter einer Automobilmarke nicht funktioniert, ändert man bei einer Modellüberarbeitung einfach den Namen. Problem gelöst.
So hat es zumindest Renault gemacht: Das SUV Kadjar war für Renault ein Flop. Nun soll es der „neue“ Renault Austral richten.
Wird das gelingen?
Schaut man sich die Liste der meistverkauften SUVs in 2022 an, fällt auf, dass es dort Toyota RAV4 mit 871.513 verkauften Exemplaren auf Platz eins schafft. Das Modell gibt es seit 1994. RAV4 ist sicherlich ein Name, der nicht leicht merkbar ist, aber es ist eben ein Toyota.
Auf Platz 2 hat sich Tesla mit seinem Model Y katapultiert (758.599 Exemplare). Ein Tesla ist ein Tesla: von der Formensprache, vom Interieur, von dem, was man mit ihm verbindet. Der Revoluzzer, der für E-Mobility steht und preislich attraktiv ist. Die Nr. 3 im Ranking, den Honda CR-V, gibt es übrigens seit 1995. Danach folgen weitere alte Bekannte wie Hyundai Tucson, KIA Sportage und VW Tiguan.
Was sind nun Ursachen dafür?
Renault ist zu spät in den Markt für SUVs gestartet, viel zu spät. Man hat den Markt und den Kundenbedarf verschlafen. Dann muss ein Modell das Feld von hinten aufrollen. Denn die Plätze sind schon vergeben. Das Feld von hinten aufrollen gelingt aber nur dann, wenn zwei Faktoren gegeben sind: Zum einen, wenn die Kraft der Herstellermarke das Modell hebelt, auch wenn es sich nicht zu stark von anderen abheben mag. Zum anderen, wenn das Modell etwas Besonderes hat.
Beides trifft auf Tesla zu, leider nicht auf Renault. Da hilft wahrscheinlich auch die Namensänderung allein nicht. Zumindest bei der Modellweiterentwicklung hat Renault dazu gelernt. Dafür sprechen die besseren Verkaufszahlen des neuen Modells. Doch reicht dies allein aus?
Hier ist dezidierte Markenarbeit gefordert, keine Kosmetik! Und die fängt bei Renault selbst an…
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