Schaut man sich Unternehmen und Marken an, könnte das Verhalten kaum unterschiedlicher sein, was die Kommunikation betrifft: Der Drogeriemarkt Rossmann kommuniziert gerade einmal das Notwendige, verschiebt Kampagnen und Werbung und postet auf Social Media nur die wirklich wichtigen Dinge. Toyota hat bis Ende letzter Woche noch seinen TV-Spot mit den Sondermodellen für die Olympiade in Tokio, die auf 2021 verlegt wurde, on Air gehabt, so als wäre gar nichts geschehen.
Andere passen sich an: Mercedes-Benz fordert Menschen dazu auf, zu Hause zu bleiben: #stayhome (siehe Abbildung 1), Penny setzt seine Markenpositionierung des Nachbarschaftsladens konsequent weiter fort und nimmt Bezug zur Krise, ebenso wie dies auch die Wettbewerber Aldi, Lidl und Edeka tun. Positive Kommentare in Horizont und w&v folgen auf dem Fuße. Zumindest für das, was in der TV-Werbung und in manch anderen Kanälen passiert. Es sind ja auch schnelle und durchaus kreative Reaktionen.
Das Ganze erinnert stark an das überdimensional wachsende soziale Gewissen vieler Händler an Weihnachten, das sich in anrührenden und tränenreichen Werbespots entleert. Klicks sind vorprogrammiert – Wirkung auch? Auf jeden Fall stellen Marktforschungsunternehmen dann fest, dass diese Spots viel emotionaler wirken als der Rest der Handelswerbung. Wen wundert das wirklich mit Blick auf die derzeitige Werbung des Handels (wenige positive Ausnahmen ausgeschlossen). Umgekehrt wird das „fleißige Lieschen“ des Handels, die wöchentlichen Prospekte, weiter gestreut, als sei nichts geschehen.
Manche Unternehmen lassen sogar andere für sich werben: Wenn Beck’s mit der Herstellung von Desinfektionsmitteln in der Tagesschau im ARD wertvolle Sendezeit geschenkt bekommt, ist dies genau so erfreulich wie für Trigema, die es ebenfalls in die Tagesschau geschafft haben, weil dort statt T-Shirts nun Schutzmasken hergestellt werden. Tue Gutes und lass andere darüber reden, ist hier das Motto.
Jedes Unternehmen hat sicherlich treffende Gründe für sein Handeln. Was genau sind Ihre Maßstäbe zu entscheiden, wie sie vorgehen? Von alles stoppen, über weiter wie bisher bis zur situationsgereichten Markenkommunikation ist hier alles drin.
Hier zeigen sich die Unterschiede im Detail. Es gibt nicht das Idealrezept für Unternehmen. Konkret geht es um folgende erste Prüffragen, die sich – wie wir alle wissen – beliebig vertiefen und erweitern lassen:
Sie sehen: Es sind viele Fragen zu durchdenken und zu beantworten, bevor die richtigen Entscheidungen gefällt werden können. Gerade der Zeitdruck macht dies sicherlich nicht leichter.
Wir wissen ja: Kreativ und schön ist Vieles. Aber nicht Alles ist wirksam.
Gerne können wir die Fragen in Bezug auf Ihre Marke auch zusammen durchdenken. Melden Sie sich hierfür gerne bei uns: f.-r.esch@esch-brand.com.
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