von Franz-Rudolf Esch
Oliver Blume ist der neue Hoffnungsträger für den Volkswagen Konzern. Er hat bei Porsche schon gezeigt, was er kann. Er startet mit großer Unterstützung der Entscheider, mit Vorschusslorbeeren und einem Zehn-Punkte-Plan.
Nicht zuletzt deshalb ist er derzeit ein gefragter Interviewpartner, so auch für „Die Zeit“. Auf eine Frage zu möglichen Börsengängen anderer Marken lautete die Antwort:
Das ist eine klare Ansage, die ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge sehe, denn wie heißt es so schön: Die Sprache prägt das Denken.
Positiv an der Aussage ist, dass die Markenpositionierung aus unternehmerischer Sicht zu den drei wesentlichen Feldern zählt. Das finde ich stark, zeigt es doch, dass die Marken, so sie denn klar profiliert sind, im Markt den Unterschied machen. Als Markenmann muss mich dies begeistern und tut es auch.
Das Negative an der Aussage: Die Kennzahlen stehen in diesem Satz vorne. So wichtig Kennzahlen sind, so wenig haben diese eine solch exponierte Stellung verdient. Vielleicht war es ein Versprecher. Allerdings glaube ich, dass viele Vorstände oft zu stark und zu einseitig auf Kennzahlen fokussiert sind. Das wäre schade, denn: Eine klare Vision, Ziele, (Marken)Strategien, Maßnahmen und in der Folge KPIs mit Lead Measures und Lag Measures sind die Punkte, die es im Blick zu halten gilt. Und dies genau in dieser Reihenfolge, nicht andersherum. Denn wie heißt es so schön: Der Stratege steht mitten im Leben. Er steht nicht nur im Zahlenfriedhof.
Er hat es mit seiner Strategie 2025 für Porsche bewiesen, wo er genau so vorgegangen ist und nicht andersherum. Das lässt hoffen.
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