Geht Red Bull die Farbe aus?

von Prof. Dr. Franz-Rudolf Esch

Prof. Dr. Franz-Rudolf Esch

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Sicherlich ist es bei Red Bull kein Sparzwang, weshalb man bei der Limited Edition YELLOW auf die klassischen Red Bull Farbkombinationen der blau-silbernen Dose mit dem rot-gelben Bullen und der gelben Sonne verzichtet.

Und natürlich: Bei Limited Editions kann man mehr wagen und die Grenzen einer Marke austasten. Nur sollte man die Marke noch erkennen können. Das ist mir auf den ersten Blick nicht gelungen. Vielleicht liegt es ja an meiner Brille, ich glaube aber nicht.

Wir haben viel zu dem Thema geforscht. Mein Doktorand und heutiger Kollege, Kai Winter, zeigte bereits klar und deutlich auf, dass bestimmte Abweichungen bei Limited Editions akzeptiert werden, ja sogar notwendig sind, damit eine Limited Edition auch als Limited Edition erkannt wird. Dies bezieht sich meist jedoch auf eine oder zwei Veränderungen, aber nicht zu viele.

Und Red Bull: Macht alles anders:

Der Geschmack (der eigentliche Anlass für die Limited Edition).
Die Farben.
Das Muster, also die spezielle Raute, die wir mit Red Bull verbinden.
Der Bulle selbst: Er ist nicht mehr mittig auf den Dosen, sondern schaut angeschnitten von oben runter.
Der Name: nicht mehr horizontal und mittig, sondern unten vertikal in die Rundung gedrängt.
Die Sonne: statt zentral und farblich herausstechend, ist sie nun nur noch fein markiert und leicht übersehbar.

So geht Limited Edition nicht. Natürlich: Mit viel Geld gleicht man Fehler aus. Besser wäre, das Geld für das Richtige einzusetzen.

Ich sage nur: Markenmuster sind wertvoll. Markenmuster prägen Marken – und Präferenzen. Markenmuster dienen der Orientierung und der Präferenz.
Darum: Wahrt die Markenmuster!

Natürlich geht bei Limited Editions mehr. Aber eben nicht alles.

Haben Sie Fragen dazu? Kommen Sie auf uns zu!