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Er ist wieder da.

von Franz-Rudolf Esch

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    Dieser Gedanke schießt mir durch den Kopf, wenn ich Die Zeit, das Handelsblatt, die FAZ oder die Süddeutsche aufschlage: die einseitige Anzeige, der „Faktenbooster“ des Bundesgesundheitsministers, ist mittlerweile wie ein Déjà-vu. Vielleicht liegt es ja auch an der Omnipräsenz von Karl Lauterbach, der sich als Erklärer der Nation einen Ruf gemacht hat.

    Die Anzeigenseite ist voller Fakten. Offensichtlich möchte man mit rationalen Argumenten die Menschen davon überzeugen, dass man in diesem Herbst alles im Griff hat und bestens gerüstet ist. Sicherlich möchte man diese auch dazu bringen, sich vernünftig zu verhalten und den Empfehlungen des Gesundheitsministeriums zu folgen.

    Persönlich glaube ich aber nicht an die Sinnhaftigkeit und Wirksamkeit dieser Kommunikationsmaßnahme. Dabei leiten mich zwei Gedanken.

    Der erste Gedanke: Ist die Werbung in diesen Medien die richtige Wahl?

    Ich glaube, nein: Die Bildungselite und die Entscheider in Wirtschaft und Gesellschaft, die zum Zielpublikum dieser Medien gehören, zählen sicherlich nicht zu denen, die auf die Straße gehen, gegen Corona-Maßnahmen protestieren oder gar den Virus völlig negieren.

    Dadurch bringt man die 27 Prozent, die keine Maske tragen wollen, auch sicherlich nicht dazu, Maske zu tragen, weil sie in der Kernzielgruppe solcher Medien unterrepräsentiert sein werden.

    Man wirbt also am falschen Ort für die empfohlenen Maßnahmen. Schade um das Geld.

    Der zweite Gedanke: Wirbt man mit dem richtigen Ansatz?

    Mit rationalen Argumenten Menschen, die das Thema Corona zunehmend emotional umtreibt, davon überzeugen zu wollen, sich richtig zu verhalten, ist der falsche Weg. Die meisten Menschen sind die Einschränkungen leid, sie möchten ihr Leben zurück, wieder Normalität erleben, Zeit miteinander verbringen usw.

    Gegen Emotionen und Gefühle mit rationalen Fakten anzukämpfen, ist wie der Kampf Don Quijotes gegen die Windmühlen: vergeblich. Zudem haben die meisten dieser Informationen keinen Neuheitswert mehr, sie haben sich abgenutzt.

    Um Menschen zu bewegen, muss man an den Gefühlen ansetzen und diese transformieren.

    Ein rein rationaler Ansatz ist zum Scheitern verurteilt. Er erhöht vielmehr die Reaktanz bei denjenigen, die ohnehin skeptisch sind. Starke negative Gefühle sind nur durch starke positive Gefühle veränderbar. Etwa, indem man zeigt, wie schön das Miteinander und der Austausch mit denen, die man mag, sein kann, wenn man vernünftig handelt.

    Schade um das Geld. Es wäre anders besser investiert.

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