von Franz-Rudolf Esch
Die Vermarktung „direct to consumer“ wurde als Trend gehypt. Es schien der verlockende Einstieg in eine Welt, in denen Marken in der Kundenbeziehung keine störenden Partner mehr im Wege stehen: weder der stationäre Handel noch E-Commerce-Plattformen oder Marktplätze.
Durch die direkte digitale Vermarktung der Marken wollte man auf Tuchfühlung mit Kunden gehen, ein tieferes Verständnis des Kundenbedarfs erhalten, die Kunden binden, diese in einen Loyalty Loop zur Marke führen und zu Markenbotschaftern machen – Den Dollar Shave Club zum Vorbild.
Dies hat auch viele Konsumgüterhersteller dazu bewegt, in solche D2C-Brands zu investieren und erfolgreiche Neugründungen zu übernehmen. In Corona-Zeiten wirkte dies auch. Doch nun wendet sich das Blatt.
FMCG-Hersteller trennen sich wieder von ihren Beteiligungen oder Übernahmen bei D2C-Brands. Der erhoffte Zugewinn an „Digitalkompetenz“ ist wohl nicht eingetreten, vor allem fehlte der Erfolg.
Das Learning daraus ist für mich einfach und gleichermaßen schmerzhaft: Entweder man lässt sich als Unternehmen mit Haut und Haaren auf das Neue ein und gibt ihm Raum zum Entwickeln, so wie Nestlé dies bei Nespresso mit Erfolg gemacht hat. Oder es gilt das Motto: Schuster bleib bei deinen Leisten. Und bei den Leisten gibt es viel zu tun, um die Strahlkraft klassischer Konsumgütermarken wieder zu erhöhen. Sonst dreht der Handel den Hahn ab, so wie derzeit Edeka bei Marken von Mars.
Dem muss man größte Priorität einräumen. Das haben manche Hersteller womöglich verlernt oder der Weg ist durch Zahlenfriedhöfe zur finanziellen Performance verstellt für das, was zählt: Durch Marken Wert für den Kunden zu schaffen.
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