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5 Fragen an Lukas Tauschwitz

Marketingleiter der FingerHaus GmbH

Marketingexperte Lukas Tauschwitz über die Herausforderungen des letzten Jahres, Digitalisierung, FingerHaus‘ neue Markenpositionierung und die Wichtigkeit von Customer Centricity

1. Markenführung in Zeiten von Corona ist weiterhin ein großes Thema. Inwiefern wirkt sich Corona auf die Markenführung bei FingerHaus aus?

(Foto: FingerHaus)

Erfolgreiche und effizient geführte Marken integrieren sich in das Leben ihrer Kunden. Sie bieten die richtige Lösung zur richtigen Zeit am richtigen Touchpoint an. Die Pandemie hatte einen direkten Einfluss auf die Gewichtung der Touchpoints innerhalb unserer Customer Journey, aber auch auf das Timing: Für die Beratung relevante offline Touchpoints, wie unsere Musterhäuser, aber auch die obligatorische Werksbesichtigung, die das Markenerlebnis entscheidend prägt, konnten zunächst ihre Kraft nicht mehr entfalten. Deshalb mussten wir die Marke FingerHaus im digitalen Raum noch stärker positionieren und erlebbar machen, beispielsweise indem das Angebot zur digitalen Beratung ausgebaut und virtuelle Werksbesichtigungen ermöglicht wurden. Durch diesen digitalen Schub wurde das Timing relevanter: Kunden erwarten, dass Informationen vollumfassend verfügbar und jederzeit abrufbar sind. Unsere Arbeitgebermarke wurde diesem Anspruch mit einem starken Ausbau des eigenen YouTube-Kanals gerecht, der umfassend über die verschiedenen Berufsbilder bei FingerHaus informiert.

2. Wie ist Ihre Marke in Zeiten von Corona aufgestellt? Wie ist Ihre Marke durch die Corona-Zeit gekommen und welche Faktoren haben Ihnen hierbei geholfen?

Die Pandemie hat uns alle vor enorme Herausforderungen gestellt und wird es auch weiterhin tun. Glücklicherweise können wir ein positives Zwischenfazit ziehen. Das liegt zum einen sicherlich an dem Bauboom, der durch die Pandemie nicht zum Stoppen kam, zum anderen aber auch an der Reputation von FingerHaus: Empfehlungen auf Grund positiver Erfahrungen mit dem Gesamtpaket bestehend aus Unternehmen, Produkt und Service sind besonders relevant, wenn es um die wahrscheinlich größte Investition im Leben geht. Einen weiteren Beitrag hat auch unser Marketingmix geleistet: Bereits vor der Pandemie hatten wir mehr als die Hälfte des Mediabudgets in digitale Kommunikationskanäle investiert und dieser Bereich wird auch zukünftig immer relevanter werden.

3. Was sind (weitere) aktuelle Herausforderungen von FingerHaus bzw. der Fertighausbranche und wie hilft Ihnen Ihre Marke dabei, diese – intern wie extern – zu meistern?

Die Herausforderungen der Interessenten sind auch unsere Herausforderungen: Das Thema Bauen ist sehr komplex und ein detaillierter Vergleich zwischen den zahlreichen Anbietern ist für die meisten potenziellen Kunden nur schwer möglich. Dieser Herausforderung müssen wir uns stellen und direkt zu Beginn der Customer Journey die Aufmerksamkeit auf uns lenken, um anschließend das Vertrauen der Interessenten zu gewinnen. Unsere neue Markenpositionierung, die wir Anfang 2020 eingeführt haben, hilft uns hierbei besonders, da wir uns durch sie klar vom Wettbewerb abheben und zudem eine simple, aber überzeugende Botschaft an potenzielle Kunden senden, die das Vertrauen in uns verstärkt.

Den Anteil von Fertighäusern an neu genehmigten Ein- und Zweifamilienhäuser kontinuierlich zu steigern und dabei konsequent alte Vorurteile abzubauen, ist hingegen eine Herausforderung der gesamten Branche. Zu Unrecht haftet Fertighäusern beispielsweise der Ruf an, sie sähen alle gleich aus uns seien qualitativ minderwertig. Das Gegenteil ist natürlich der Fall und mit unseren Markenwerten können wir diesen Vorurteilen glaubhaft gegenübertreten.

4. Wagen wir einen Blick in die Zukunft: Über welche Marken-Themen werden wir in den nächsten 5, 10 bzw. 20 Jahren diskutieren?

Customer Centricity wird ein Thema sein, dass meiner Meinung nach in den kommenden Jahren immer relevanter werden wird. Die Ansprüche an eine zufriedenstellende Customer Experience werden steigen und Unternehmen vor immer neue Herausforderungen stellen. Um auf die individuellen Kundenwünsche zu reagieren, werden Unternehmen auch die bestehende Kundensegmentierungen noch weiter ausdifferenzieren müssen, um letztendlich jedem Anspruch gerecht zu werden. Diese Fähigkeit wird entscheidend sein, wenn sich der Wandel von „Ich hoffe, dass das Unternehmen das Produkt anbietet, was ich suche“ hin zu „Ich erwarte, dass das Unternehmen genau das Produkt anbietet, das ich möchte“ fortsetzt und ausweitet.

5. Welche Marke ist Ihr Vorbild in Sachen Markenführung? Warum?

Das bin ich meinen ehemaligen Kolleginnen und Kollegen schuldig: Barilla! Durch konsequente Markenführung hat es das Unternehmen geschafft, eine globale Marke zu entwickeln, die höchste Markenbekanntheit genießt, mit klaren Markenwerten generationsübergreifend Shopper begeistert und sich klar vom Wettbewerb abhebt. Beeindruckend finde ich nach wie vor, wie konsequent die Unternehmensstrategie und die Markenpositionierung dem nachhaltigen Company-Purpose untergeordnet wird.

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