Die Familienmarkenstrategie beschreibt den Ansatz, bei dem ein Unternehmen eine einheitliche Marke für mehrere Produkte nutzt.
Es kann hierbei zwischen zwei Arten differenziert werden:
Beispiel: Milka steht hingegen noch für die eher klassische Sichtweise der Markenfamilie, da sich Milka primär auf den Schokoladenbereich fokussiert.
Beispiel: NIVEA ist ein Beispiel für diese moderne Sichtweise der Markenfamilie: NIVEA steht für das Pflegeprogramm von Beiersdorf und umfasst verschiedene Produktkategorien, von der Creme über Haarshampoo bis hin zu Deodorants.
Die Familienmarke kombiniert Vorteile der Einzel- und der Dachmarkenstrategien. Einerseits nutzt sie Effizienz- und Synergieeffekte, wie dies bei einer Dachmarke möglich ist, und vereint dies mit einer klaren Positionierung, ähnlich zu einer Einzelmarkenstrategie.
Ein zentrales Konzept der Familienmarkenstrategie ist die Markendehnung. Hierbei wird die Marke auf neue Produkte ausgeweitet, um von deren bereits etabliertem Image zu profitieren.
Alle Produkte einer Familienmarken-Strategie verfügen über die gleiche Grundpositionierung. Je nachdem, wie weit sich einzelne Produkte von dem ursprünglichen Kernprodukt entfernen, sind segment- und zielgruppenspezifische Erweiterungen der Positionierung erforderlich, um die Akzeptanz des jeweiligen Produktes unter der Markenfamilie zu erhöhen.
Deshalb empfiehlt sich eine konzentrische Markendehnung. Hierbei werden zunächst Produkte eingeführt, die einen starken Bezug zum ursprünglichen Markenkern aufweisen (z.B. Pflegeprodukte, wenn die ursprüngliche Marke für Hautpflege bekannt ist). Im Verlauf können auch Produkte eingeführt werden, die weniger stark mit dem ursprünglichen Markenkern verbunden sind (z.B. Deodorants oder Kosmetikprodukte bei einer Hautpflege-Marke). Solche Dehnungen sind risikobehafteter, da sie das Markenimage verwässern könnten.
Ein gutes Beispiel für erfolgreiche Markendehnung ist NIVEA, die zunächst ihre Produktpalette in Bereichen wie Hautpflege und Sonnenschutz erweiterte, bevor sie später in Kategorien wie Deodorants und Kosmetikprodukte vordrang.
Zeitliche Entwicklung der Markendehnungszonen für NIVEA:
Quelle: in Anlehnung an Beiersdorf AG, 2002 und erweitert.
Die Familienmarkenstrategie bietet Unternehmen zahlreiche Vorteile, wie die Möglichkeit, mehrere Produkte unter einer starken und einheitlichen Markenidentität zu vereinen, sowie Synergieeffekte und Kosteneinsparungen zu nutzen. Gleichzeitig ermöglicht sie eine klare Positionierung, die es der Marke erlaubt, ihre Marktpräsenz aufrechtzuerhalten, auch wenn verschiedene Produktkategorien angeboten werden. Eine erfolgreiche Umsetzung dieser Strategie hängt jedoch von einer sorgfältigen Markenführung ab, insbesondere bei der Markendehnung. Hierbei gilt es, die Balance zwischen einer konsistenten Markenidentität und der Erweiterung des Portfolios zu wahren, um eine Verwässerung des Markenimages zu vermeiden.
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Esch, F.-R. & Esch, D. (2024). Strategie und Technik der Markenführung (10. Aufl.). Vahlen Verlag, München.
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