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Der kleinste gemeinsame Nenner ist der größte gemeinsame Bullshit

von Daniel Kochann

Daniel Kochann
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    Marke ist kein basisdemokratischer Prozess!

    Bitte verstehen Sie mich nicht falsch. Ich bin der Meinung, dass das Involvement von Stakeholdern vielleicht sogar der wichtigste Prädiktor für ein erfolgreiches Markenprojekt ist.

    Was Sie allerdings auf keinen Fall tun sollten, ist der Versuch, es in einem Markenprozess allen recht machen zu wollen.

    Hierzu eine kleine Anekdote aus einem meiner spannendsten Projekte dieses Jahr: Es ging um die Schärfung des Markenleitbildes inkl. Purpose & Vision. Dabei war es unserer Kundin sehr wichtig, bei den Unternehmenswerten nichts Neues zu erfinden, sondern die bestehenden mehr „crisp“ zu machen.

    Einer der bestehenden Werte lautete:

    Teamorientiert

    Wir arbeiten gemeinsam an der besten Lösung. Dabei möchten wir effektiv & effizient miteinander interagieren. Wir begegnen uns auf Augenhöhe und unterstützen uns gegenseitig.

    Dieser Status quo ist natürlich nicht verkehrt. Aber wenn man das Unternehmen kennt und weiß, mit welchem „Feuer“ die gesamte Mannschaft für das Team „brennt“, wird die Formulierung der Realität nicht annähernd gerecht.

    Nach unserem Prozess landeten wir dann bei:

    We not me

    Wir sind keine Ego-Zocker, sondern echte Teamplayer, mit denen Zusammenarbeit Spaß macht. Wir reden miteinander, nicht übereinander. Platz für Ellbogen gibt es bei uns nicht. Das Wir gewinnt immer.

    Vorstand und Kernteam waren sooooo happy!

    Dann kam jemand auf die Idee, die Werte in 10 Fokusgruppen mit ausgewählten Mitarbeitenden challengen zu lassen, um sicher zu gehen, dass diese auch für jeden passen.

    Die Kernergebnisse zu unserem Wert „We not me“ lauteten folgendermaßen:

    1. Man war sich nicht sicher, ob es „We not me“ oder „We not I“ heißen müsste. Um keinen grammatikalischen Fehler zu begehen, sollten wir lieber auf „Partnerschaftlich“ gehen.
    2. Es wurde angemerkt, dass aktuell ca. 1% der Belegschaft schon Ego-Zocker wären. Daher könnte man dies nicht schreiben.
    3. Da Arbeit nicht immer Spaß machen kann, sollte man diesen Satz entfernen.
    4. Es geht nicht immer nur darum zu gewinnen, daher ist der letzte Satz nicht richtig.

    Unser Vorschlag sollte folgendermaßen „verbessert“ werden:

    Partnerschaftlich

    Wir verstehen uns als Teamplayer auf Augenhöhe. Wir arbeiten partnerschaftlich zusammen. Der Wir-Gedanke ist für unsere Unternehmenskultur ein wichtiger und prägender Bestandteil.

    Ich sage nur: ein typischer Fall von Verschlimmbesserung.
    Und: Gott sei Dank waren wir da, um dieser basisdemokratischen Strömung entgegen zu wirken.

    Sie interessieren sich für das Thema Purpose, Vision und Schärfung des Unternehmensleitbildes lesen? Lesen Sie hier mehr dazu!

    Daniel Kochann
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